Namibia 2019

Reisebericht Nördliches Namibia mit Caprivistreifen

Reise vom 12. Mai bis 02. Juni 2019

Reiseroute Namibia 2019
Reiseroute Namibia 2019

Namibia liegt im südliche Afrika und grenzt an Angola (im Norden), Botswana, Südafrika (im Süden) und an den Atlantischen Ozean. Von 1884 bis 1915 war Namibia eine deutsche Kolonie mit dem Namen Deutsch-Südwestafrika. Aktuell leben in Namibia 2,5 Milionen Einwohner auf einer Fläche, die ungefähr doppelt so groß ist wie Deutschland. Die Amtssprache ist Englisch. 80% des Strassennetzes bestehen aus Schotterpisten, auch gravel roads genannt, nur 20 % sind asphaltiert. Es herrscht Linksverkehr.

Die San, von deutschen Kolonialisten als „Buschmänner“ bezeichnet, gelten als Urvolk Namibias. Die San besiedelten das südliche Afrika vor 10.000 bis 25.000 Jahren als Jäger und Sammler. Heute leben 11 Volkstämme in Namibia, zu bekanntesten zählen die San, Hereo und Himba.

Das vorherrschende Klima ist trocken und heiß. In den Wintermonaten sind die Tagestemperaturen aber moderat und erträglich, abends fällt die Temperatur auf einstellige Werte, teilweise auch unter Null. Ganz im Norden gibt es regelmäßige Niederschläge und die Flüsse wie z.B. der Okavango führen ganzjährig Wasser. Diese Gegend ist denn auch Malaria-Gebiet.

Stand 2018 betrug die Arbeitslosenquote ca. 33% und die Jugendarbeitslosigkeit sogar 46%. Laut Bericht der von der UN veröffentlichen HDI (Index der menschlichen Entwicklung) belegt Namibia Platz 130 von 189 Staaten. Zum Vergleich – Deutschland belegt Platz 4. Das Vermögen ist extrem ungleich verteilt. Eine weiße Elite und eine neue schwarze Mittelschicht leben fast auf europäischen Niveau. Die überwiegende schwarze Mehrheit hingegen in sehr viel bescheideneren Verhältnissen und bis zu 50% unter der Armutsgrenze. Aus diesem Grund sind Teile der Bevölkerung von Hunger Unterernährung betroffen.

Vorab eine kurze Zusammenfassung der Reise als Video – bitte den Ton einschalten.

Unsere erste Unterkunft war die AiAiba Lodge im Erongo Gebirge. Mit unserem Guide Immanuel besuchten wir ein Museumsdorf der San, unternahmen mit zwei von ihnen eine kurze Wanderung und schauten uns mehere tausend Jahre alte Felsenmalereien an. Ganz klassisch zeigen die San wie man ein Feuer aus Holz und Stroh macht. Abends stand noch ein Gamedrive auf dem Programm wo wir nicht nur Tiere sondern auch die wunderschöne Landschaft bewundern konnten.

https://www.aiaiba-namibia.com/

San

Bild 1 von 2

San, Aufnahmedetails => Canon EOS 5D Mark IV, | f9 | 50mm | Iso 160 | 0,01s

Weiter ging es nach Swakopmund, gelegen am Atlantischen Ozean. Die Stadt grenzt landseitig übergangslos an die Namib Wüste. Der kalte Benguela Strom und die ​ Wüstenlage bescheren der Hafenstadt ein kühles, oft nebelverhangenes Wetter. Dieser Nebel ist typisch für diese Küstenlinie, ein paar Kilometer landeinwärts​ verschwindet der Nebel wieder und es herrscht das typische trockene und heiße Klima vor.

In Swakopmund werden an jeder Ecke von Strassenverkäufern ​Schlüsselanhänger aus einer Makalani-Nuss angeboten. Diese Nuss schaut ähnlich aus wie eine Kastanie und es sind schöne Motive hinein geschnitzt. Zusätzlich ​ist ein Lederriemchen angebracht und fertig ist der Schlüsselanhänger. Was ist ein vernüftiger Preis dafür – was sollte man dafür bezahlen? Im Souvenirshop kostet ein Schlüsselanhänger dieser Art ca. 65 N$, dass sind ungefähr 4,50 Euro.

Auf dem Programm stand ein Bootsausflug im benachbarten ​ Walvis Bay und ein Rundflug über Namib Wüste. Bei dem Bootsausflug auf einem Katamaran haben wir Seehunde und Seevögel beobachtet. Vor Walvis Bay liegen​ sehr viele Schiffe vor Anker und wir konnten sogar eine “geparkte” Bohrinsel beobachten. In der Bucht werden übrigens Austern gezüchtet. Der Rundfug ​mit einer kleinen 6-sitzigen, schon ziemlich in die Jahre gekommenen Cessna über die Namib Wüste führte uns bis zum Sossusvlei und an der Küste zurück nach Swakopmund. Neben der einzigartigen Wüstenlandschaft sah man noch ​verschiedene Schiffswracks und Kolonien von Seehunden.​
​http://scenic-air.com/flights/

Das nächste Ziel war der Vingerklip, eine Felsnadel auf einem Schuttkegel umrahmt von einer weitläufigen Landschaft mit Tafelbergen. Die Vingerklip Lodge bot uns die Möglichkeit, zwei ganz entspannte Tage zu genießen. Besonders toll war​ das Abendessen im Eagles Nest. Das kleine Restaurant liegt hoch oben auf einem Berg, ist nur über eine steile Treppenkonstruktion zu erreichen und bietet eine fantastische Aussicht. Für die Gäste wurde gegrillt und man konnte vorweg einen herrlichen Sonnenuntergang erleben.​

Reisebericht-Namibia-2019-01, Vingerklip
Vingerklip, Aufnahmedetails => Canon EOS 5D Mark IV | f13 | 24mm | Iso 1250 | 0.0125

Nun stand der Etosha Nationalpark auf dem Programm. Wir verbrachten dort insgesamt vier Tage in zwei verschiedenen Lodges. Der Etosha Nationalpark ist eine der ​Touristenattraktionen Namibias und für seinen reichen Tierbestand bekannt. Durch den Park sind wir mit unserem Leihwagen gefahren. Besonders schön und eindrucksvoll​ waren die Tiersichtungen an den Wasserlöchern und die weitläufigen Landschaften mit den unterschiedlichen Vegetationszonen. Die Etosha Aoba Lodge, direkt vor dem Etosha Park gelegen, hat uns besonders gut gefallen.​ Dort gab es zu Antjes Geburtstag eine Torte inklusive afrikanischem Ständchen. Ebenfalls waren Tiersichtungen an einer angelegten Wasserstelle mit Beleuchtung möglich. Täglich sind wir zweimal​ in den Etosha Park gefahren, früh morgens bis zum frühen Mittag und dann nochmal nachmittags bis kurz vor Sonnenuntergang, wenn der Park schließt. In der Mittagszeit entspannten wir in der Lodge am Pool.​
https://etoshanationalpark.co.za/accommodation/etosha-aoba-lodge/​

Weiter ging es Richtung Rundu zur Hakusembe River Lodge, die direkt am Okavango gelegen ist. Der ganzjährig wasserführende Okavango Fluß bildet hier die Grenze zu Angola. Die Gamedrives finden hier​ in kleinen Booten auf dem Fluß inklusive dem obligatorischen Sundowner Drink mit Fingerfood statt. Auch hier konnten wir uns über zahlreiche Tiersichtungen wie Wasservögel und Krokodile freuen.

Sehr​ beeindruckend war auch der Besuch im Mbunza Living Museum. Hier wurde das Leben der Mbunza Ureinwohner nachgestellt und erklärt. Neben einem Begrüßungstanz kann man auch handgefertigte Souvenirs kaufen.​ Diese Freiluftmuseen wurde von der Stiftung Living Culture Foundation Namibia (LCFN) ins Leben gerufen. Das Konzept ist, dass den verschiedenen Volksstämmen die Möglichkeit gegeben wird, sich ein Einkommen zu ​ erwirtschaften und dabei gleichzeitig ihre kulturellen Werte zu erhalten. Der Besucher hat die Möglichkeit, die alten Bräuche und Traditionen kennenzulernen und gleichzeitig gehen diese nicht verloren.​ Sozusagen eine klassische Win-Win-Situation :-)​

Living Museums in Namibia:​
https://www.lcfn.info/

Danach fuhren wir ein ganzes Stück durch den Caprivistreifen bis Kangola am Kwando Fluß. Ziel war das Camp Kwando. Unser tented Chalet (Hauszelt) lag direkt am Kwando, der an dieser Stelle die Grenze zu Botswana bildet. Wir unternahmen einen Gamedrive in den Mudumu Nationalpark und eine Bootstour auf dem Kwando durch eine wundervolle Landschaft. Die Boote sind relativ klein und bieten nur für eine Handvoll Gäste Platz. Unvergesslich war der Scheinangriff eines Elefanten-Bullen auf dem Wasser. Dieser kam mit ausgestellten Ohren uns relativ nahe und schlug mit seinem Rüssel mehrmals ins Wasser. Nach diesem Schreck konnten wir bei bestem Abendlicht Flusspferde beobachten und fotografieren. Diese Bootstour war ein echtes Highlight!

Camp Kwando, Elefant

Bild 1 von 2

Camp Kwando, Elefant, Aufnahmedetails => Canon EOS 5D Mark IV | f16 | 200mm | Iso 8000 | 0.001s

Als nächstes ging es den Caprivistreifen wieder zurück bis Divundu zur River Dance Lodge am Okavango. Auch hier erlebten wir eine herrliche Bootstour inklusive Krokodil-Sichtung. Mitten im Okavango stiegen wir auf einer Sandbank aus und es gab dann den obligatorischen Sundowner mit Drinks. Besonders gut gefiel uns die geräumige und sehr geschmackvoll eingerichtete Unterkunft mit großer Holzterrasse. Auf dem Weg zum Mahango National Park konnten wir beobachten, dass am Strassenrand Frischfleisch zum Verkauf an Bäumen hing.
https://www.riverdance.com.na/

Reisebericht-Namibia-2019-RiverDanceLodge, Krokodil
River Dance Lodge, Krokodil, Aufnahmedetails => Canon EOS 5D Mark IV | f8 | 156mm | Iso 4000 | 0.000625s

Über einen eintägigen Zwischenstopp brachen wir zum letzten Ziel der Reise auf, dem Okonjima Bush Camp auf dem Waterberg-Plateau. Okonjima ist die Heimat der AfriCat Foundation, einer Stiftung, die 1993 gegründet wurde und als Zufluchtsort für Geparden und Leoparden begann. Heute widmet sich die AfriCat Foundation dem Schutz und der langfristigen Erhaltung aller großen Wildkatzen.
https://africat.org/

Das Schutzgebiet erstreckt sich über 200km² und mit Hilfe von Funksendern ist die Chance auf Leoparden-Sichtungen sehr groß. Wir hatten das große Glück zweimal Leoparden zu sichten, sogar einmal bei perfekten Lichtverhältnissen bei einem morgendlichen Gamedrive. Eines dieser Leopardenfotos ziert die Startseite dieser Homepage. In einem separaten Bereich konnten wir auch Geparden beobachten.
https://okonjima.com/plains-camp/


<< zurück

Eine Antwort auf „Namibia 2019“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Reiseberichte